Die paar Euro hat doch jede:r.

 

In ihrer fotografischen Auseinandersetzung mit Armut in Österreich geht es Hannah Mayr um die Frage, was Armut für betroffene Menschen konkret bedeutet. Ausgangspunkt der Arbeit sind Berichte von Armutsbetroffenen darüber, woran es ihnen am meisten fehlt. Sich bestimmte Dinge und Aktivitäten nicht leisten zu können, bedeutet auch von sozialer und kultureller Teilhabe ausgeschlossen zu sein; es bedeutet, auf Dinge verzichten zu müssen, die wichtig für die körperliche und psychische Gesundheit sind.

Entstanden sind nüchterne Selbstporträts, in denen es auch um die Scham geht, mit der viele Armutsbetroffene leben. Sie erleben soziale Benachteiligung, in einer Gesellschaft, in der der Mythos "Wer arm ist, ist selbst schuld" verbreitet ist (er stimmt nachweislich nicht: die Ursache von Armut ist meist strukturell und nicht das individuelle Versagen der Betroffenen). Scham verhindert oft, dass Betroffene sich die Unterstützung holen, die ihnen zusteht, weil sie in einem Umfeld leben, in dem das Bewusstsein dafür fehlt, dass "die paar Euro" eben nicht jede:r hat.

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Die paar Euro #1
(Firmen-Wichtelgeschenk, im Wert von 5 Euro)

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Die paar Euro #2
(Handyguthaben, 10 Euro)

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Die paar Euro #3
(Heizung, 175 Euro monatlich)

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Die paar Euro #4
(Sportkurs, 129 Euro)

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Die paar Euro #5
(Blumenstrauß, 8 Euro)

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Die paar Euro #6
(Ich denke, es schämen sich die Falschen.)

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Die paar Euro #1
(Firmen-Wichtelgeschenk, im Wert von 5 Euro)

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Die paar Euro #2
(Handyguthaben, 10 Euro)

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Die paar Euro #3
(Heizung, 175 Euro monatlich)

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Die paar Euro #4
(Sportkurs, 129 Euro)

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Die paar Euro #5
(Blumenstrauß, 8 Euro)

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Die paar Euro #6
(Ich denke, es schämen sich die Falschen.)

Die paar Euro hat doch jede:r.

(VARIANTE 2)

In ihrer fotografischen Auseinandersetzung mit Armut in Österreich geht es Hannah Mayr um die Frage, was Armut für betroffene Menschen konkret bedeutet. Ausgangspunkt der Arbeit sind Berichte von Armutsbetroffenen darüber, woran es ihnen am meisten fehlt, an Deckung ihrer Grundbedürfnisse, an Möglichkeiten zu sozialer Teilhabe und einfach an Dingen und Aktivitäten, die das Leben schöner machen. Diese Berichte und die Frage, worauf sie selbst verzichten müsste, wenn das Geld nicht mehr reicht, sind Ausgangspunkt für nüchterne Selbstporträts.

Zudem geht es in den Fotografien um die Scham, mit der viele Armutsbetroffene leben, weil sie soziale Benachteilung erfahren, in einer Gesellschaft, in der der Mythos "Wer arm ist, ist selbst schuld" verbreitet ist; er stimmt nachweislich nicht: die Ursache von Armut ist meist strukturell und nicht das individuelle Versagen der Betroffenen. Scham verhindert häufig, dass Betroffene sich die Unterstützung holen, die ihnen zusteht.